Board
Consulting

Es geht besser: Umgang mit Kanditat:innen

it takes two to tango ist eine gern verwendete Metapher, um darauf hinzuweisen, dass oft mehr als eine Person untrennbar mit einer Angelegenheit verbunden sind.

Entnommen einem Song aus den 1950er Jahren:

You can sail on a ship by yourself,
Take a nap or a nip by yourself.
You can get into debt on your own.
There are lots of things that you can do alone.
But it
Takes two to tango

Schöner Vergleich, oder?

Das betrifft auch Vorstandsbesetzungen. Erfolgreiche Strategien beziehen immer die Sicht der „anderen Seite“ mit ein.

Welche Melodie angesprochene Kandidat:innen im Kopf hören

  • eine schwierige Entscheidung liegt vor mir
  • mit wieviel Chancen/Risken ist die neue Funktion verbunden
  • passt der Job zu mir
  • bin ich überhaupt für Veränderung offen
  • bekomme ich ausreichend Informationen
  • ist Diskretion gesichert


Was Kandidat:innen besonders schätzen

Neben der konkreten Aufgabe und dem angebotenen „Package“ legen Bewerber:innen besonderen Wert auf Vertraulichkeit und Transparenz. Vertraulichkeit in der Ansprache und im Bewerbungsprozess muss im Spannungsfeld zwischen Information und Diskretion unbedingt eingehalten und gesteuert werden. Die Versuchung, schnell einmal jemanden anzurufen und informelle „Referenzen“ einzuholen, ist manchmal groß. Das schadet nicht nur potenziell der betroffenen Person sondern vertreibt auch gute Interessent:innen.

Am Ende kann es nur eine:r werden. Der Umgang mit denjenigen, die nicht zum Zug kommen, ist enorm wichtig für die Reputation des Unternehmens und der Entscheidungsträger:innen. Unbedingt beachten: Feedback und Transparenz im Prozess, um „ausgeglichene Bilanzen“ zu schaffen.

Vorauswahl ist gut, Hearing ist besser

Um mehrere Entscheidungsträger:innen einzubeziehen und Vergleichbarkeit zwischen Bewerber:innen herzustellen, ist es mittlerweile üblich, ein Hearing durchzuführen. Ganz wichtig dabei: ein umfassendes Briefing aller Entscheidungsträger:innnen vorab, eine gute Strukturierung und eine neutrale Moderation, die

  • nicht die von ihr gesuchte:n oder beurteilte:n Kandidat:in „verkaufen“ möchte
  • bei Bedarf auf blinde Flecken oder unbewusste verzerrte Wahrnehmungen („unconscious bias“) hinweist
  • eine offene, faire und wertschätzende Diskussion und Entscheidungsfindung unterstützt


Viel besser ist es.

PS: Bessere Vorbereitung, mehr Steuerung durch den Aufsichtsrat und bewusster und informierter Umgang sowie ein transparenter, wertschätzender und attraktiver Prozess für die Bewerber:innen können Besetzungsentscheidungen wesentlich besser und meistens sogar billiger machen.